Proktologie

Die Proktologie oder Koloproktologie ist ein medizinisches Teilgebiet, das sich mit den Erkrankungen des Enddarms, also genauer des Grimmdarms, des Mastdarms und des Analkanals beschäftigt.

Einen Mediziner, der sich mit der Proktologie beschäftigt, bezeichnet man als Proktologen. Das Führen der Zusatzbezeichnung „Proktologie“ setzt eine mindestens einjährige Weiterbildung bei einem befugten Weiterbilder und eine mündliche Prüfung vor der Landesärztekammer voraus.

Dr. med. Bernd Wörner hat diese Zusatzbezeichnung und langjährige Erfahrung auf dem Gebiet der Proktologie und ist Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Koloproktologie (DGK).

Proktologie in der CPO München

Proktologie – der kranke Darm

Der Darm „hängt“ an Bändern, die vom Bauchfell zur hinteren Bauchwand führen, im Bauchraum. Durch Muskelbewegungen befördert die Darmwand die aufgenommene Nahrung. Der eigentliche Ort der Verdauung ist der fünf bis sechs Meter lange Dünndarm. Die Darmzotten der Innenseite saugen die Nährstoffe auf, während der Dickdarm dem Speisebrei das Wasser entzieht. Nahrungsrückstände werden an den Mastdarm weitergeleitet und beim After ausgeschieden.

Proktologie – der perfekte Stuhlgang

Keine Körperfunktion ist so abhängig von äußeren Einflüssen. Essgewohnheiten, Alter, kulturelle und soziale Faktoren sowie der persönliche Gemütszustand bestimmen die Beschaffenheit des Stuhls. Wie oft man Stuhlgang hat, spielt keine Rolle, wichtig ist ein regelmäßiger Gang aufs Klo. Achten Sie auch auf regelmäßige Mahlzeiten aus ballaststoffreicher, gemischter Kost.

Proktologie – wann zum Arzt?

Wenn sich Spuren von Schleim, Eiter, Blut oder Fett im Stuhl befinden, sollten Sie unbedingt einen Proktologen aufsuchen. Bitte sprechen Sie uns schon bei den ersten Beschwerden an.

Mit Hilfe der in unserer Praxis vorhandenen modernen diagnostischen Mittel und der Erfahrung unserer Fachärzte können Erkrankungen frühzeitig erkannt werden, um eine rasche, fachkundige und Patienten adaptierte Therapie einzuleiten.

Oft kann dadurch eine Operation vermieden werden und die proktologische Erkrankung mittels konservativer Behandlung gelöst werden.

 

Mögliche Symptome

  • Analer Pruritus (Juckreiz der Afterregion)
  • Schmerzhafte Stuhlentleerung
  • Fremdkörpergefühl in der Afterregion
  • Vermutete Hämorrhoiden
  • Gefühlte „Knoten“ in der Analregion
  • Schleim- und Blutspuren am Toilettenpapier

Mögliche Erkrankungen

  • Stuhlinkontinenz
  • Perianalthrombose (Blutgerinnsel in den äußeren Aftervenen)
  • Vergrößerte Hautlappen (Marisken) am After
  • Feigwarzen (Condylomata acuminata)
  • Chronisch entzündliche Darmerkrankungen
  • Analfissur (schmerzhafter Einriss in der Afterschleimhaut)
  • Analabszesse (auftretende Eiter-Ansammlungen)
  • Analfistel (Eitergang entleert sich mit eitrigem Sekret)
  • Analekzem (ständiges Analjucken)
  • Analkarzinom (bösartiger Tumor des Analkanals)
  • Rektumkarzinom (bösartiger Tumor des Rektrums)

Hämorrhoidalleiden

Wenn man in der Proktologie von Hämorrhoiden spricht, geht es um die Erkrankung arteriovenöser Gefäßpolster. Diese sind ringförmig unter der Enddarmschleimhaut angelegt und dienen dem Feinverschluss des Afters.

Vergrößerte Hämorrhoiden verursachen mitunter starke Beschwerden. Dazu gehören wiederholte anale Blutungen, anales Nässen, quälender Juckreiz und Stuhlschmieren.

Welche Ursachen letztlich die Erkrankung hat, ist noch weitgehend ungeklärt. Salben und Cremes zur Behandlung eines Hämorrhoidalleidens können allenfalls die Beschwerden lindern. Es ist damit weder eine Heilung, noch ein Stoppen des Voranschreitens der Erkrankung möglich.

Mit einer Basistherapie kann zumindest das Voranschreiten der Erkrankung gebremst werden. Eine Heilung ist nur durch operative Eingriffe möglich. Dies kann durch eine frühzeitige Behandlung vermieden werden. In vielen Fällen begeben sich die Betroffenen erst dann in ärztliche Behandlung, wenn die Schmerzen und Unannehmlichkeiten das Schamgefühl überwiegen.

Proktologie Hämorrhoiden 1.Grades
Proktologie Hämorrhoiden 1.Grades

Die Rektoskopie

Die Rektoskopie ermöglicht die Untersuchung der letzten acht bis 25 Zentimeter des Darmes. Sie wird mit einem starren Rohr, welches in verschiedenen Durchmessern erhältlich ist, durchgeführt.

Der Darm muss circa zwei Stunden vor der Untersuchung gereinigt sein (Yal-Klymsa), da sonst die Schleimhaut nicht vollständig sichtbar ist und leicht etwas übersehen werden kann. Die Untersuchung erfasst nur den Mastdarm und das Ende des Dickdarms, das Sigma.

Die Untersuchung ist nur selten schmerzhaft, so dass sie meist ohne Betäubung durchgeführt wird. Eventuelle Beschwerden können durch die eingeblasene Luft entstehen, die aber nach Beendigung der Untersuchung schnell wieder entweicht. Diese Luft wird benötigt, um den Darm zu entfalten und die Schleimhaut vollständig sehen zu können.

Wie wird eine Rektoskopie durchgeführt?

Die Untersuchung wird meist auf einem speziellen Stuhl vorgenommen, so dass sich der Patient in der Steinschnittlage (in dieser Lage wurden schon im Mittelalter Blasensteine entfernt) befindet. Bei bettlägerigen Patienten kann auch die Seitenlage benutzt werden.

Durch das Rohr wird nicht nur die Schleimhaut untersucht, auch Polypen können abgetragen werden und die Entnahme von Materialproben für eine feingewebliche Untersuchung ist ebenfalls möglich.

Normalerweise werden beide Untersuchungen ergänzend zu einer Dickdarmspiegelung durchgeführt. Sie kann allerdings auch in bestimmten Situationen als isolierte Untersuchung zur Beschwerdeabklärung sinnvoll sein.

 

Wichtiger Hinweis vor einer Untersuchung!

Patienten, die unter Blutungsneigung leiden, blutverdünnende Medikamente (Marcumar, ASS=Aspirin, Godamed, Plavix, Clopidogrel etc.) einnehmen oder unter Allergien leiden, müssen dies dem Arzt unbedingt vor der Untersuchung mitteilen.

Proktologie Therapie

Proktologie ist ein überwiegend konservatives Fachgebiet der Medizin. Viele Beschwerden sind ohne operative Maßnahmen behebbar. Bei verschiedenen proktologischen Krankheitsbildern ist eine konservative Behandlungsphase Voraussetzung, um das Therapieziel nach Operationen zu erreichen.

 

Konservative Therapie

Die wesentlichste Maßnahme ist die Beeinflussung der Stuhlbeschaffenheit (Stuhlregulation). Zu weicher Stuhl kann zum Stuhlschmieren und daraus folgende Erkrankungen des Anoderms führen. Zu harter Stuhl kann zu Einrissen (Fissuren), Vorfällen und Hämorrhoiden führen, die bei nicht Ausheilung bis hin zu einer notwendigen Operation führen können. Bei vielen Patienten gelingt die Stuhloptimierung durch die verstärkte Ballaststoffeinnahme.

Desweiteren ist nahezu bei allen proktologischen Erkrankungen die Analpflege wichtig. Auf feuchtes Toilettenpapier sollte lieber verzichtet werden. Bei analem Wundsein (Analekzem) oder auch nur Juckreiz (Pruritus) ist die proktologische Vorstellung oft besser als die Selbstmedikation. Die Ursachen sind sehr vielfältig. Somit ist eine gezielte Therapie wirksamer.

Das Hämorrhoidalleiden ist in den initialen Stadien meist konservativ durch Sklerosierung oder Gummibandligaturen gut zu beheben. Diese Therapieverfahren werden im Rahmen einer normalen ambulanten Vorstellung in der Praxis schmerzfrei durchgeführt

Analfissuren (Risse in der Analhaut) im akuten Stadium werden konservativ behandelt. Chronische Formen heilen so nur zum Teil. Ggf. ist doch eine Operation unumgänglich. Zunächst kann man es auch hier mit speziellen Salben, die den Schließmuskel lockern, versuchen.

Eine Vielzahl von Beschwerden bei Beckenbodensenkung (Beckenbodeninsuffizienz) kann mit einfachen Methoden deutlich gebessert werden. Wichtig ist immer ein Trainingsprogramm zur Kräftigung der Schließmuskeln und des gesamten Beckenbodens. Diese kann durch die Anwendung von Biofeedback- und Reizstromgeräten unterstützt werden. Zur Verbesserung der Stuhlentleerung sind auch hier wieder Ballaststoffe sinnvoll.

 

Operative Therapie

Wenige proktologische Krankheitsbilder erfordern operative Maßnahmen. Doch manche Krankheitsbilder können oder müssen nur chirurgisch angegangen werden.

Hierzu gehören der Periproktische Abszess, das Fistelleiden, Hämorrhoiden im Stadium III und IV, Feigwarzen, Chronische Analfissuren, sowie die Entfernung von Anal- bzw. Rektumpolypen zur histologischen Abklärung.

Vor allen chirurgisch-proktologischen Eingriffen führt Dr. med. Bernd Wörner eine ausführliche Beratung und Aufklärung mit dem Patienten durch.

 

 

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